Wie erweitere ich ein RAID System?

Skalierbarkeit, also nachträgliche Erweiterung eines RAID Systems ist ein Kriterium, das schon bei der Erstbeschaffung berücksichtigt werden sollte. Denn der Bedarf an Speicherkapazität wächst mit der Zeit zwangsläufig und der ursprüngliche Bedarf wird oft sehr schnell durch neue Anforderungen übertroffen.

Interne RAID Erweiterung

Bei EUROstor können RAID Systeme auch teilbestückt erworben werden. In diesem Fall kann das System zu einem späteren Zeitpunkt erweitert werden. Bei allen Systemen können bestehende RAID Sets einfach vergrößert werden und Platz für neue Volumes stehen zur Verfügung. Bei den ES-6600 Systemen kann dieser neue Speicherplatz auch ganz oder teilweise dem zuletzt angelegten (oder einzigen) Volume des jeweiligen RAID Sets zugeordnet werden, so dass sich dieses vergrößern lässt. Bei ES-8700 oder Infortrend DS/GS Systemen kann sogar jedes bestehende Volume jederzeit beliebig vergrößert werden, solange freie Kapazität verfügbar ist, sei es auf internen Festplatten oder durch externe Erweiterung.

Externe RAID Erweiterung

In vielen Fällen, so in der Archivierung, reicht es aus, bei weiterem Bedarf einfach weitere RAID Systeme dazuzukaufen und beispielsweise über einen FC oder iSCSI Switch dem System zur Verfügung zu stellen. Die Nachteile: Kapazität kann so nicht flexibel auf Volumes oder Rechner verteilt werden, das Management der Systeme kann nur teilweise zusammengefasst werden – letztlich bleiben es einzelne Controller, die verwaltet werden müssen, und der Preis ist durch die vielen RAID Controller höher.

Geht es also nicht darum, die Last des Datenmanagements auf mehrere Controller zu verteilen, ist ein System mit Erweiterungsports vorzuziehen. Aktuelle Systeme die SAS unterstützen, wie ES-6600 und Infortrend DS/GS Systeme, sind mit Erweiterungsports ausgestattet. Dadurch lassen sie sich problemlos erweitern. In der Regel ist dazu allerdings ein Reboot des Systems erforderlich. Die Anzahl der zu verwaltenden Festplatten hängt vom Controller ab und kann mehrere Hundert betragen.

Bei der Definition von RAID Sets in Systemen mit Erweiterung sollte die Verteilung der Platten auf die Gehäuse genau überlegt werden. Bei gemischter Verwendung von SAS und SATA Festplatten empfiehlt es sich, die JBODs mit jeweils nur einer Sorte zu bestücken, da dies die Lebensdauer der Platten erhöht. Ansonsten gilt die Regel, jedes Gehäuse als ein RAIDset zu verwalten (damit bei Ausfall eines ganzen JBODs nicht ein Teil eines RAID Sets ausfallen kann, sondern wenn dann immer das ganze. Bei Wiedereinschalten des Systems sind dann normalerweise die RAID Sets auch wieder vollständig vorhanden). Alternativ können bei ausreichender Zahl von JBODs auch RAID Sets so angelegt werden, dass immer eine Festplatte jedes JBODs zu einem RAIDset gehört. In diesem Fall bleibt bei Ausfall eines JBODs die Datenverfügbarkeit gewährleistet – auch wenn dann natürlich alle RAID Sets degraded sind.