iSCSI oder Fibre Channel?

Wurde in der Vergangenheit Fibre Channel als selbstverständlich angesehen, wenn es darum ging, Speichernetzwerke aufzubauen, die Performance und Ausfallsicherheit gleichzeitig garantierten, so ist heute iSCSI (über Ethernet) in der Regel die günstigere Alternative. Zwar ist der Command Overhead bei iSCSI größer, was sich auf die I/O-Raten auswirkt, doch werden dafür mittlerweile bis zu 100 Gbit pro Port unterstützt (gegenüber 16 Gbit bei FC). Bei geringerer Bandbreite (10 Gbit) ist iSCSI außerdem deutlich günstiger – nicht zuletzt auch wegen geringerer Infrastruktur-Kosten. Fiber Channel Switches sind teurer und dürfen mit Ethernet Switches nicht verwechselt werden.

iSCSI als Protokoll

Das Prinzip ist bei iSCSI immer gleich: Speicher wird dem Rechner über das SCSI Protokoll zur Verfügung gestellt. Anstelle der klassischen SASVerkabelung oder des storage-spezifischen Fibre Channel Netzwerks mit Lichtleiter Kabeln wird hier das überall vorhandene und vor allem vertraute Ethernet verwendet. Trotzdem darf iSCSI nicht mit NAS (Network Attached Storage) verwechselt werden. Während letzteres eine Fileserver-Technologie ist, die Daten einer großen Anzahl von Clients gleichzeitig über ein Netzwerk-Filesystem zur Verfügung stellt, ist iSCSI wie SAS und FC ein blockbasiertes System, d.h. der Rechner sieht die ihm zugewiesenen Datenbereiche wie eine lokale SCSI Festplatte, egal wie weit sie auch immer räumlich entfernt sind.

Trotzdem kann natürlich der Datenbereich auf eine Reihe von Servern flexibel verteilt werden – das ist der Vorteil zentralisierten Speichers in einem Speichernetzwerk. Cluster oder Rechner mit Cluster-Filesystem können natürlich auch hier gemeinsam auf ein Volume zugreifen.

Über einen iSCSI Software-Initiator (Bestandteil jedes aktuellen Server-Betriebssystems) werden die SCSI Commands in IP Pakete verpackt und über den Ethernet Port nach außen gegeben.